Was verändert sich 2025 in der Google-Suche?

Das AI-Overview Logo

AI Overviews (deutsch: KI-Übersichten) sind eine Weiterentwicklung der Google-Suche. Sie erscheinen oberhalb der regulären Suchergebnisse und enthalten zusätzlich weiterführende Links zu passenden Quellen.

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Die Entwicklungen rund um KI – und insbesondere um Googles AI Overviews – überschlagen sich derzeit. Dieser Artikel wird deshalb regelmäßig aktualisiert und erweitert.

Seit Ende März steht sie da – eine Antwortbox, geschrieben von einer künstlichen Intelligenz, direkt über den organischen (= unbezahlte Treffer bei Google) Suchergebnissen. Ohne auf eine Website zu klicken, liefert Google eine Zusammenfassung, Tipps und sogar weiterführende Links. 

Was sich im letzten Jahr noch wie Zukunftsmusik anhörte, ist 2025 auch in Deutschland Realität. Google rollte die KI-gestützten Zusammenfassungen am 26. März 2025 offiziell aus – mit großen Auswirkungen auf SEO, Sichtbarkeit und den Umgang mit Content.

In diesem Artikel erfährst du, was AI Overviews eigentlich sind, warum sie jetzt auch hierzulande ausgespielt werden – und was das konkret für Website-Betreiber:innen bedeutet.

30-Sekunden-Zusammenfassung ⬇️

  • Späterer Start in Deutschland: Aufgrund strenger EU-Datenschutzbestimmungen und regulatorischer Bedenken hat Google die Einführung von AI Overviews in Deutschland verzögert.
 
  • Verdrängte organische Suchergebnisse: AI Overviews verschieben die organischen Suchergebnisse nach unten, was die Klickraten beeinflussen kann.
 
  • Anpassung der SEO-Strategien: Webseitenbetreiber*innen sollten ihre Inhalte klar strukturieren, verschiedene Medienformate nutzen und strukturierte Daten implementieren, um von AI Overviews berücksichtigt zu werden.
 
  • Chancen für kleinere Webseiten: Auch kleinere Seiten können profitieren, wenn sie hochwertige, relevante Inhalte bereitstellen, die genau auf die Suchanfragen zugeschnitten sind.
 
  • Branchenspezifische Unterschiede: AI Overviews erscheinen häufiger bei Suchanfragen zu Gesundheit, Sicherheit und Technologie, während andere Branchen weniger betroffen sind.

1 Was sind AI Overviews – und wie verändern sie die Google-Suchergebnisse?

AI Overviews – das sind automatisch erstellte Antworten, die Google mithilfe von KI direkt über den klassischen Suchergebnissen einblendet. Laut Google sollen sie vor allem dann helfen, wenn es um komplexe oder mehrteilige Fragen geht. Ziel ist es, Nutzer:innen einen schnellen Überblick zu geben, ohne dass sie sich erst durch mehrere Webseiten klicken müssen.

So sieht ein AI-Overview aus: 

Die Box ist zweigeteilt: Links steht der KI-generierte Text – mal als Fließtext, als Liste oder sogar als Tabelle. Manchmal sind auch Bilder dabei, aber eher selten. Der AI-Overview wird zudem immer eingeklappt angezeigt. Rechts daneben zeigt Google bis zu sechs weiterführende Links an. Diese verweisen auf Seiten, aus denen Informationen für die Antwort stammen – oder die das Thema zusätzlich vertiefen.

Beispiel eines AI Overviews zum Thema Migräne in der Google-Suche mit KI-generiertem Überblick
AI-Overview mit KI-generierter Übersicht & Link-Cards auf der rechten Seite

Was sich dadurch in der Suche verändert:

Ganz klar: Die organischen Suchergebnisse rutschen, insofern ein AI Overview oben auftaucht, deutlich nach unten. Wer vorher auf Position 1 war, ist jetzt plötzlich unterhalb der KI-Antwort. Für viele bedeutet das: weniger Sichtbarkeit, weniger Klicks.

Das kann dazu führen, dass Nutzer:innen gar nicht mehr weitersuchen – weil sie auf den ersten Blick das Gefühl haben, schon alles Wichtige gelesen zu haben. Das ist eine echte Herausforderung für klassische SEO-Strategien.

Welche Chancen sich nun ergeben:

Wer es schafft, mit seinem Content als verlinkte Quelle im AI Overview zu erscheinen, bekommt unter Umständen mehr Sichtbarkeit als je zuvor. Denn: Der erste Link in der rechten Spalte ist extrem prominent platziert – und das Auge landet fast automatisch dort.

Was sich daraus ergibt: Wir müssen SEO neu denken. Inhalte sollten nicht nur für Menschen, sondern auch für die KI strukturiert und klar verständlich aufbereitet sein. Bestimmte Content-Formate – wie Listen, Tabellen oder kurze Antwortblöcke – scheinen aktuell besonders gute Chancen zu haben, von der KI übernommen zu werden.

2 Warum kommt Google erst jetzt mit dem Rollout nach Deutschland?

In den USA sind sie schon seit Mai 2024 live, im Oktober desselben Jahres wurden sie in über 100 weiteren Ländern ausgerollt – aber Deutschland? Fehlanzeige. 

Während Nutzer:innen in Kanada, Australien, Indien oder Brasilien schon KI-Antworten über den Suchergebnissen angezeigt bekamen, mussten wir hierzulande warten. Und das hatte Gründe.

In Europa – und besonders in Deutschland – gelten strengere Regeln, wenn es um Datenschutz, Transparenz und Fairness geht. Google musste erst einmal zeigen, dass die AI Overviews diese Anforderungen erfüllen. 

Denn gerade bei sensiblen Themen wie Gesundheit oder Finanzen – also alles, was in die sogenannte „Your Money or Your Life“-Kategorie fällt – schaut die EU besonders genau hin.

Die Europäische Kommission wollte konkret wissen:

  • Wie kommt die KI zu ihren Antworten?
  • Woher stammen die Informationen?
  • Werden bestimmte Anbieter bevorzugt?
  • Wie wird sichergestellt, dass keine falschen oder irreführenden Inhalte ausgespielt werden?
 

Solche Fragen führten dazu, dass Google den Rollout in vielen EU-Ländern erstmal auf Eis legte. Es musste geprüft, angepasst, nachgebessert werden. All das kostete Zeit.

Währenddessen wurden die KI-Boxen weltweit in immer mehr Ländern aktiviert – von Nord- und Südamerika bis Asien und Afrika. Auch sprachlich weitete Google die AI Overviews aus: Neben Englisch werden inzwischen u. a. Spanisch, Portugiesisch, Japanisch und Hindi unterstützt. So erreichten die KI-Boxen bereits Ende 2024 über eine Milliarde Menschen.

Deutschland kam erst Ende März 2025 dran. Der Konzern wollte (oder musste) auf Nummer sicher gehen – und sicherstellen, dass die Einführung mit den europäischen Anforderungen im Einklang steht. Für viele mag das lang gedauert haben, aber aus regulatorischer Sicht war es ein notwendiger Schritt.

Und jetzt? Jetzt ist das neue Sucherlebnis auch bei uns angekommen – und mit ihm die Frage: Was bedeutet das für die Sichtbarkeit bei Google? 

3 Wer sieht AI Overviews - und unter welchen Voraussetzungen?

In Deutschland sehen aktuell nur Nutzer:innen AI Overviews, die bei Google eingeloggt sind. Wer ausgeloggt sucht, bekommt die neue Box meistens noch nicht angezeigt. Ein Blick in die USA – wo die Funktion schon seit Mai 2024 läuft – zeigt aber: Dort werden AI Overviews inzwischen auch immer häufiger ohne Login ausgespielt. 

Und: Über die eigenen Google-Kontoeinstellungen kann man selbst entscheiden, ob man die KI-Antworten sehen möchte oder nicht.

AI Overviews sind abhängig von der Art des Keywords

Ob ein AI Overview erscheint, hängt stark von der Suchintention ab – und davon, in welchem Kontext und Land die Anfrage gestellt wird. Eine Analyse von Ahrefs aus den USA zeigt: Keywords mit informationsorientierter Suchintention lösen in 99,2 % der Fälle ein AI Overview aus.

Bei kommerziellen oder transaktionalen Suchanfragen liegt die Wahrscheinlichkeit deutlich niedriger – hier erscheint ein AI Overview nur in etwa 10 % der Fälle.

Auch wenn diese Daten aus dem US-Markt stammen, geben sie einen klaren Hinweis darauf, wohin die Reise geht: AI Overviews werden vor allem dann ausgespielt, wenn Nutzerinnen und Nutzer nach Wissen, nicht nach Angeboten suchen.

AI Overviews sind themen- und branchenabhängig

AI Overviews werden nicht in allen Branchen gleich häufig ausgespielt. Daten aus den USA, erhoben von Advanced Web Ranking, zeigen: Besonders häufig erscheinen sie in den Themenfeldern Gesundheit, Sicherheit und Technologie – in anderen Bereichen dagegen deutlich seltener.

Auffällig ist vor allem der hohe Anteil im Gesundheitsbereich (67,47 %) und im Bereich Sicherheit (46,09 %). Dort gehören AI Overviews schon jetzt fast zur Such-Norm – zumindest im US-amerikanischen Raum.

Quelle: https://www.advancedwebranking.com/blog/ai-overview-study

Dass Google gerade in sensiblen Bereichen wie Gesundheit oder Finanzen auf KI-Antworten setzt, ist bemerkenswert. In der Vergangenheit war man hier extrem vorsichtig – nicht zuletzt nach Kritik rund um unzuverlässige Inhalte in sogenannten „Your Money, Your Life“-Kategorien. Jetzt zeigt sich: Google traut seiner KI auch in heiklen Bereichen spürbar mehr zu.

4 Was bedeuten die neuen AI Overviews für die Sichtbarkeit von Websites?

Ein Top-Ranking reicht nicht mehr aus – zumindest dann nicht, wenn ein AI Overview über den Suchergebnissen erscheint. Denn: Ein organisches Platz-1-Ranking erscheint nicht zwangsläufig im AI Overview. 

Wenn dein Keyword-Set von AI Overviews betroffen ist, solltest du deine SEO-Strategie überdenken. Es geht nicht mehr nur darum, auf Platz 1 zu ranken, sondern darum, relevanten und klar strukturierten Content zu liefern, der im besten Fall von der KI selbst zitiert wird.

Das Spannende: Auch kleinere Websites oder SEO-Einsteiger:innen haben jetzt eine echte Chance – wenn ihr Content exakt zur Suchintention passt. 

Ganz nach dem Motto: Die Karten werden neu gemischt. Wer die Spielregeln versteht, kann auch ohne großes Budget ganz vorn mitspielen.

5 Wie sollten kleine Websiten-betreiber*innen jetzt reagieren?

Vieles von dem, was heute im Zusammenhang mit AI Overviews empfohlen wird, haben erfahrene SEOs schon lange auf dem Schirm – nur ist es jetzt noch entscheidender. Wer als Einzelunternehmer:in, Praxis oder kleine Website mithalten will, sollte sich auf ohnehin geltende Punkte konzentrieren, statt jedem neuen Hype hinterherzulaufen.

Im Mittelpunkt steht klar strukturierter, gut lesbarer Content. Google – oder besser gesagt: die KI – bevorzugt Inhalte, die übersichtlich aufgebaut sind, relevante Fragen direkt beantworten und sich leicht scannen lassen. Typische Merkmale solcher Inhalte sind:

  • klar formulierte Zwischenüberschrifte
  • kurze, klar gegliederte Absätze
  • direkt platzierte Antworten auf häufige Fragen
  • Listen oder Tabellen, wenn sie inhaltlich sinnvoll sind
 

Was früher als „schön zu haben“ galt, ist heute Teil einer wirksamen Strategie: Inhalte profitieren von Content-Veredelung – also dem gezielten Einsatz verschiedener Medien. 

Auch technische Signale spielen eine Rolle. Strukturierte Daten wie das FAQ- oder Article-Markup helfen Google, Inhalte besser zu interpretieren. Sie sind kein Garant für Sichtbarkeit im AI Overview, aber sie schaffen die nötige Grundlage.

Und zuletzt: Qualität schlägt Quantität. Lieber weniger Inhalte, dafür fundiert, klar formuliert und mit echtem Mehrwert. Wer Vertrauen aufbauen will – bei Google wie bei echten Menschen – sollte sich auf verlässliche Quellen stützen und die eigene fachliche Perspektive sichtbar machen.

Und wer bereits in den Top10 der Google-Suche zu einem Keyword auffindbar ist, hat gute Chancen: 67,3% der Links in den AI Overviews stammen aus den Top-Ten-Suchergebnissen (Quelle: Website Boosting).

6 Fazit

Wie sich AI Overviews in Deutschland entwickeln, lässt sich gut am Beispiel der USA ablesen – dort ist Google rund ein Jahr voraus. 

Klar ist: AI Overviews sind keine bloße Ergänzung, sondern verändern die Suche grundlegend – sie fassen organische Ergebnisse zusammen, beantworten viele Fragen direkt und verdrängen klassische organische Treffer nach unten.

In den USA testet Google bereits bezahlte Anzeigen innerhalb der Overviews – mit möglichen Folgen auch für den deutschen Markt. Wer künftig profitiert, ist offen: große Portale oder doch spezialisierte Websites mit starkem Content? Es bleibt dynamisch.

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Autorin: Melissa Otto

Hi, ich bin Melissa! SEO-Beraterin & ehemalige Texterin. 😊

Mein Motto: Sei die Antwort auf die Suchanfrage deiner Kund*innen. Mit Suchmaschinenoptimierung & einzigartigem Content. Wie mich Freunde beschreiben? Neugierig, reisefreudig & vielseitig.

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Über die Autorin: Melissa Otto

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Für SEO bedeutet das: Wer die falsche Suchintention bedient, verliert wertvolle Besucher*innen. Ein Blogartikel hilft nicht, wenn jemand nach einer Dienstleistung sucht. Eine Verkaufsseite überzeugt nicht, wenn zuerst Orientierung gefragt ist.

Laut einer Studie von Jansen et al. (2008) sind über 80 % der Suchanfragen informational – doch die transaktionalen sind oft die wertvollsten. Wer seine Inhalte an der Suchintention ausrichtet, verbessert nicht nur sein Ranking, sondern steigert auch gezielt Conversions. Mehr zu diesen Kategorien erfährst du gleich.